Palermo

14.09.2015

Palermo wartete zum Frühstück mit Sonnenschein auf, der Wind hatte sich auch gelegt.
Da wir die Stadt gut kennen wollten wir endlich mal auf den Monte Pellegrino. Laut Reiseführer waren es etwa 8 Km, 4 rauf und 4 runter, also nicht so tragisch. Allerdings unterschätzen wir die Entfernung vom Schiff zu dem laut Goethe „das schönste Vorgebirge der Welt“ und so wurde es doch ein ganz schöner Gewaltmarsch.
Erst am Hafen entlang, begleitet von einer mehrspurigen Hauptstraße dann vorbei am berüchtigten Ucciardone-Gefängnis, und danach erreicht man über eine Brüche ein belebtes Wohnviertel Mit jedem Schritt in Richtung Monte Pellegrino werden die Häuser schöner und kleiner, die Straßen ruhiger.
Vorbei an einer Kaserne kommt man zum Largo Antonio Sellerio, hier befindet sich ein Trinkwasserbrunnen an dem man noch einmal seine Flaschen füllen sollte denn es gibt auf den nächsten Km keine Möglichkeit Wasser zu besorgen. Hier beginnt nun der Aufstieg, wir hatten uns für den alten Pilgerweg entschieden, der direkt zum Santuario della S. Rosalia führt.
Die ersten Meter ansteigend und gerade beginnen dann Serpentinen, die es in sich haben, da es mit über 30°C recht heiß ist und der steinige Weg schnell aufheizt nutzen wir jeden Schatten zu einer kleinen Pause.

Monte Pellegrino Palermo1 Palermo2

Aber die Aussicht auf Palermo, „unser Schiff“ und auch auf die MSC Lirica, die hier in der Werft verlängert wird, entschädigt für alles.

Palermo4MSC Lirica
In kleinen Schleifen zieht sich der Weg über den Berg, kreuzt ab und an die Straße. Eine Gruppe junger Leute aus Palermo überholten uns, dann überholten wir sie und irgendwann kamen wir dann auch ins Gespräch und waren froh als wir alle das Ziel erreichten. Bevor wir uns die kleine aber sehenswerte Wallfahrtskirche anschauten gönnten wir uns eine eiskalte Cola, ich war einfach am Ende, so anstrengend hatte ich mir das nicht vorgestellt, obwohl ich Hitze gut abkann. Heute rächte es sich das ich gesundheitlich angeschlagen war und ich nahm mir fest vor am Seetag einen Gang herunter zu schalten.

Palermo6 Palermo7 Palermo8
Der Santuario della S. Rosalia ist eine Grotte in der die Schutzheilige 6 Jahre lang gelebt und auch verstorben sein soll. Über 400 Jahre später wurden ihre Gebeine nach Palermo überführt und in dem Moment soll die Pest in der Stadt besiegt worden sein. Daher gilt sie als Stadtpatronin Palermos.
Heute bringen die Menschen aus Dank für die Erhörung ihrer Gebete an die Schutzheilige Dankesgaben und so finden sich am Eingang der Grotte verschiedene Dinge, Krücken, Brautkleider, Babykleidung, Dankesbriefe…..
Im Inneren findet sich der Altar mit den Reliquien, die Grotte ist nicht sehr groß. Die jungen Leute aus Palermo erzählten das hier auch oft geheiratet wird.

Santuario della S. Rosalia 1 Santuario della S. Rosalia 2 Santuario della S. Rosalia 3 Santuario della S. Rosalia 4

An diesem Punkt gäbe es die Möglichkeit zum weiterwandern Richtung Strand von Mondello, wir aber entschieden uns nach einem Blick auf den Busfahrplan zum Weg zurück-zu Fuß und mit dem Vorsatz das nächste Mal mit dem Bus herauf zu fahren und die andere Seite des Berges zu erkunden.
Hinunter ging einfacher als rauf und wir genossen die herrliche Landschaft um uns herum.
Unten stürmten wir wieder den Trinkwasserbrunnen, Hunger hatten wir auch, es langte einfach für heute.
Im ersten Straßencafe gönnten wir uns einen Cappuccino und dann wollte ich gerne etwas Essen, schließlich war es erst 16:30 Uhr und 19:00 Uhr würden wir laut der Mitteilung über den Hafenwechsel auslaufen. Aber da hatte mein Mann besser aufgepasst, laut „Diario di bordo“ war Alle an Bord für 17:30 angesagt. Ich hätte also eiskalt das Schiff verpasst.
Also ab aufs Schiff, was war ich froh endlich an Deck mit einem kühlen Getränk zu sitzen-18km waren es geworden, eigentlich kein Grund zum schwächeln, also habe ich doch etwas verschleppt, der Seetag wird wohl ein Ruhetag werden.

Palermo Ausfahrt
Zu Abendessen kamen wir heute ein wenig später, wir mussten ein paar Minuten warten bevor wir am gewohnten Tisch Platz fanden .Dadurch waren die Tischnachbarn schon beim Dessert während wir mit der Vorspeise begannen. Da sich das Gespräch sowieso nur wieder um die Routenänderung drehte war ich ganz froh mit dem Essen zu widmen und sie sich bald verabschiedeten.
Das Pärchen, das den Platz nun einnahm war uns Gesichtsweise schon bekannt und es stellte sich schnell heraus dass wir aus derselben Gegend kommen. Auch sie hatten den ungeplante Tag in Palermo zu einem schönen gemacht und so kam ein sehr angenehmes Gespräch zustande, da Caesar uns bestens mit Getränken versorgte und wir nach diesem Tag keinerlei Ambitionen zum Tanzen hatten verratschten wir vier uns gründlich und so ging dieser Tag ganz harmonisch und gemütlich zu Ende.

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