Malta

15.09.2015

Früh aufstehen war angesagt, die Einfahrt nach Valetta wollten wir auf keinen Fall verpassen.
Wir hatten Glück, hinten draußen am Heck war ein Tisch für uns frei und so konnten wir neben der herrlichen Hafeneinfahrt auch unser Frühstück genießen.
Vor uns drehte die Costa Favolosa im Hafenbecken um dann anzulegen, wir waren 2013 mit ihr hier und fanden es herrlich das zu beobachten. Lagen damals 3 Chinesische Kriegsschiffe hier im Hafen so war es heute ein französisches und den Platz gegenüber dem Aufzug nahmen wir ein.

Costa Favolosa Valetta Fahrstuhl Kriegsschiff
Leider sollte es uns nichts nutzen denn die Tore zur Straße wurden nicht geöffnet und man musste tatsächlich die ganze Strecke zur Waterfront laufen um dann zum Aufzug zurückzuwandern.
Wir nahmen dann gleich die Straße und die Stufen zum Busbahnhof, es war recht schwül, schon am Morgen und so waren wir froh als wir endlich oben waren.

Busbahnhof Blume
Der Busbahnhof ist erst einmal verwirrend, bis man das neue System durchschaut hat. Hatten früher alle Buslinien einen festen Abfahrtsplatz gibt es jetzt 15 Haltestellen an denen die Busse nacheinander vorfahren. Wenn man den Plan mal gefunden hat wird’s ganz einfach.
Die Tickets kauft man beim Fahrer, das single Ticket kostet in der Hauptsaison 2€, Nebensaison(Oktober bis Juni) 1,50€ und ist 2 Stunden gültig.
Entgegen der landläufigen Meinung sprechen doch nicht alle Malteser Englisch, alle sprechen Malti, die einzige semitische Sprache, die lateinische Buchstaben benutzt.
Aber bei allen, die mit Touristen zu tun haben, kommt man mit Englisch natürlich gut zurecht.
Die Buslinien 51,52 und 53 fahren nach Mdina, sodass man alle 10 Minuten eine Fahrgelegenheit vorfindet.
Die Haltestelle befindet sich etwa 100m vom Stadttor entfernt, wenn man sich nicht sicher ist wo man aussteigen muss, die Einheimischen sind sehr hilfsbereit. Die Station heißt Is-Saqqajja
Vor dem Stadttor befindet sich der heute begrünte Burggraben. Da wir recht früh da waren erlebten wir einen erstaunlichen Effekt, mit dem passieren des Stadttores ließen wir das quirlige Leben hinter uns und fanden uns im Mittelalter wieder.
Hohe Mauern, wunderschöne Häuser und Plätze, nichts modernes, alles in einem ausgezeichneten Zustand.
Egal welche Gasse wir wählten überall war es einfach nur schön und wir hatten das Gefühl die Zeit ist stehengeblieben. Was in Deutschland Rothenburg o.d.T. ist das ist wohl Mdina unter den Städten der Kreuzritter.
Von der Stadtmauer hat man einen wunderbaren Blick auf das Umland bis nach La Valetta.
Sehenswerte Kleinigkeiten: jede Tür hat einen anderen Türklopfer.
Für Fans von „games of thrones“ von Interesse: Einige Szenen wurden hier gedreht.
So stellt das Mdina Gate das King’s Landing Gate dar.

Mdina1 Mdina2 Mdina3 Mdina4 Mdina5 Mdina6
Wie immer fand ich auch ein mir passendes Häuschen, diesmal sogar mit dem passenden Auto.

Mdina7
Für unseren nächsten Besuch auf Malta haben wir ein wenig mehr Zeit für Mdina eingeplant, jetzt aber zog es uns zurück nach Valetta denn für den Nachmittag hatten wir ein anderes Programm geplant.
Da die Busse in verschiedene Richtungen immer am Busbahnhof in La Valetta abfahren hatten wir uns für eine Pause auf dem Schiff entschieden und wollten in Ruhe zu Mittag essen.

Also frisch gemacht, ein gutes Mittagessen genossen und dann wieder auf den Fußmarsch zur Waterfront um dann den ganzen Weg zurück zum Aufzug zu laufen. Das Tagesticket kostet 1€, die Aussicht –unbezahlbar.
Man kommt direkt bei dem Upper Barrakka Garden an, kann von dort einen Blick auf den Hafen und die Kanonen werfen, um anschließend den kühlen schattigen Park zu genießen.

neoRiviera 1 Valetta1 Valetta2
Zum Busbahnhof ist es dann nicht mehr weit, einfach am Parkausgang geradeaus in die Castille Street und dann links in die Triq St. Pawl abbiegen, durch das ehemalige Stadttor und schon steht man auf dem riesigen Areal des Busbahnhofes.
Wir nahmen den Bus 72, verpassten prompt dem Umstieg in Zurrieq und fanden uns an der Endhaltestelle auf einem kleinen wunderschönen Dorfplatz wieder. Der Busfahrer war recht freundlich und erklärte uns dass wir 15 Minuten warten sollte, dann mit einem anderem Bus nach Zurrieq zurückfahren müssten um dann dort umzusteigen. Auf keinen Fall sollten wir uns alleine auf den weiten Weg zur Tempelanlage Hagar Qim machen, wir würden uns bestimmt verlaufen und es wäre viel zu weit.
Da Malta an sich schon nicht groß ist wagten wir einen Blick in Google und stellten fest dass wir nur 2,1 km entfernt waren, es war zwar heiß aber wir hatten Wasser im Rucksack und sind gerne zu Fuß unterwegs.
Die Wanderung durch das kleine Dorf und die karge, steinige und baumlose Landschaft war schön und jede Anstrengung wert und nach etwa 20 Minuten kamen das Meer und die Tempelanlage in Sicht.

Dorf Tempel1
Die Tickets und frisches Wasser erstanden wir im Empfangsgebäude, sehr gut klimatisiert, was heute nicht ganz unwichtig war.
Der Eintritt kostet 10€ Pro Person, Kinder und Studenten 7,50€.
Der Tempel entstand zwischen 3600 und 2500 v. Chr. Viel Ist nicht übrig, dennoch vermittelt er ein Bild das zeigt dass es zu der Zeit also nicht nur in Ägypten eine Hochkultur gab.
Etwa 600 entfernt findet sich der noch ältere Tempel von Mnajdra, der etwa 3800 v.C. entstand.
Die Bauweise ist insofern erstaunlich da die Malteser zum Bauen über Jahrtausende noch dieselbe Technik der Steinbearbeitung verwenden, da es hier einen sehr weichen Kalkstein gibt.

Tempel2 Tempel3 Tempel4 Tempel5
Zurück ging es mit dem Bus dann so, wie wir es eigentlich auch für die Hinfahrt geplant hatte, 71A fährt vom Strand zu den Tempeln und der blauen Grotte nach Zurrieq, dort dann Umstieg in die Linie 71 nach La Valetta.
Nachdem bei unserem letzten Aufenthalt am ehemaligen Stadttor und dem Freilichttheater (eigentlich früher das Opernhaus, wurde im 2. Weltkrieg zerstört) fleißig gebaut wurde konnten wir uns nun das Ergebnis anschauen. Es ist schon schwierig in so einer Stadt etwas Modernes zu bauen das sich dann aber doch einfügen soll.
Wir finden es gelungen, Form, Farben und Materialien (auch wieder der Maltesische Kalkstein) passen zum Rest des Stadtbildes und lassen auch noch eine Ahnung wie die Stadtbefestigung hier aussah.

Valetta2 Valetta3
Ein kleiner Einkaufsbummel durch die Straßen von la Valetta rundete diesen erlebnisreichen Tag ab.

Valetta4 Valetta5
An Bord genossen wir die Pools und als es dunkel wurde erlebten wir eine der schönsten Hafenausfahrten im Mittelmeer, es war ein lauer Abend als wir uns von Malta und la Valetta verabschiedeten.

Valetta ausfahrt1 Valetta Ausfahrt2
Zum Essen gingen wir heute spät, verbunden mit einer kleinen Wartezeit, die aber zu verschmerzen war.
In der Grand Bar gab es heute einen Cocktail-Mix Wettbewerb und danach eine sehenswerte Tanzeinlage mit Tango und Flamenco der Latein Dance Group, die zugleich auch als Tanzlehrer hier an Bord agiert.
Wir trafen auf einige Bekannte, die meisten aus unserer Gegend, dazu ein nettes Ehepaar aus der Chemnitzer Ecke und ein Paar aus Österreich, alles nette Gesprächspartner, die ihren Urlaub genießen konnten ohne das Haar in der Suppe zu suchen, also ein entspannter schöner Abend.

Seetag

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