Martinique

Martinique – Fort-de-France, Donnerstag 31.01.2019


Wir hatten einen Ganztagsausflug über die Insel gebucht, heute ohne Wasser, gut für mich.
Unser Reiseleiter war ein junger Mann aus Berlin, Archäologe und der Liebe wegen hier gestrandet.
Der Ausflug fand zweisprachig deutsch/ englisch statt, wir waren etwa 30 Pax, also alles ganz gemütlich. Ich habe selten jemanden erlebt der mit so fundiertem Wissen, mit Spaß und spannendem Erzählen einen Ausflug leitet.

Zuerst besuchten wir eine Rumdestillerie mit altem Herrenhaus und Museum, rundherum Zuckerrohrplantagen, und erfuhren nun wie Rum hergestellt wird, wie früher die Arbeitsbedingungen waren und warum Rum nicht gleich Rum ist. Das konnten wir auch ausgiebig testen und natürlich auch einkaufen. Wer hier auf eigene Faust herkommt und Zeit mitbringt kann mit einer alten Kleinbahn durch die Plantage fahren und die Zuckerrohrernte beobachten.
https://www.ralf-zindel.de/rumländer/matinique/distillery-saint-james/


Weiter ging es zur Atlantikküste, wunderbarer Strand aber gesperrt. Die Klimaänderung zeigt hier ihre Schattenseiten, tonnenweise waren Braunalgen angespült, der Gestank unerträglich und für die Anwohner gesundheitsschädigend.


Quer durch den Regenwald ging es weiter in den Norden der Insel. Nicht weit von Saint Pierre gab es Mittagessen, kreolische Küche die uns auch gut erklärt wurde. Im Garten des Restaurants fand sich so manche exotische Pflanze die unser Reiseleiter auch geduldig erklärte.


Das nächste Ziel war Saint-Pierre, die Geschichte dieser Stadt ist spannender wie jeder Hollywood Schinken.
1902 wurde sie bei einem Vulkanausbruch ausgelöscht, über 30000 Menschen verloren ihr Leben aufgrund politischem Egoismus. Nur 3 Menschen überlebten das Unglück. In der Bucht ist einer der größten Meeresfriedhöfe der Welt, etwa 300 Wracks liegen dort.
Der Vulkan ist auch heute noch aktiv, man rechnet jederzeit mit einem Ausbruch und dementsprechend wird rundherum kaum Geld in teure Häuser investiert.
Noch eine kleine Geschichte am Rande: als die Engländer? versuchten Saint Pierre einzunehmen griff man tief in die Trickkiste: man verdunkelte die Stadt und entfachte an einem großen Felsmassiv in der Nähe kleine Feuer, die Engländer? verschwendeten ihre Munition dort und die Stadt blieb intakt.


Da es keine Bauordnung gibt es nicht nur bunte Häuser, sondern, wer das nötige Kleingeld hat, verwirklicht sich seinen Traum, hier das Haus eines ehemaligen Seefahrers, es soll auch innen wie ein Schiff eingerichtet sein.


Auf der Seite der karibischen See ging es nun zurück zum Hafen, wir erfuhren viel über den Alltag und das Leben auf der Insel wie auch über Religionen und auch heute noch ausgeübte Zauberkulte.
Dann durfte ich nochmal den Arzt besuchen, so langsam kennen wir uns im Hospital alle.
Bei der Ausfahrt war zu beobachten das ein Kleinbus mit individuell anreisenden Gästen kam, aber diese Gäste nicht mehr an Bord genommen wurden, es war aber auch schon 10 Minute nach dem eigentlichen Abfahrtstermin.
Auch heute gab es nach dem Abendessen nur noch ein Glas Wein und wir waren früh im Bett.
Aber warum auch nicht, im Oktober gehen wir auf die Vernissage Reise der Costa Smeralda, das wird dann halt die Partyreise.
Zumal ich mit Badeschuhen oder Sandalen wenig Lust hatte von weitem zuzusehen. Tanzen ging ja auch nicht und ich wollte auch nicht riskieren das mir jemand im Gedränge auf den Fuß trat.

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