Wir hatten die Tour mit der MSC Preziosa schon länger im Voraus gebucht, und es war unsere erste bei der Start und Zielhafen nicht identisch waren. Dazu kam, dass wir viele der Ziele noch nicht kannten und bei einem vernünftigen Preis auch im Budget lag. Dieser ergab sich durch das inkludierte (alte) Premiumpaket und pro Person einem mit 3GB üppig bemessenen Internetpaket.
Zu den Reisezielen:
Die Anreise nach Hamburg erfolgte früh morgens von Köln per Bahn und durch Supersparpreis in der ersten Klasse auch sehr komfortabel und entspannt. Wir wurden von Freunden mittags in Hamburg abgeholt und ins Hotel gefahren. Anschließend bei schönstem Wetter eine Rundtour, die einfach toll war. Fischessen in der Nähe der Landungsbrücken und Sonnenuntergang von der Elbphilharmonie waren ein echtes Gedicht, die Preise für den Spritz im Störtebeckers auch , dennoch ist das ein echt schöner Platz um in relativer Ruhe den Sonnenuntergang zu genießen (wenn man denn einen der Stehtische bekommen kann.
Danach der erste Seetag mit Galaabend, und Entspannen, direkt morgens den Indoorpoolbereich aufgesucht und in einem der drei Whirlpools ein wenig beblubbern lassen.Auch wenn das Wetter nicht wirklich zum Liegen an Deck animiert hat haben wir einiges an Zeit an Deck verbracht. Was sofort auffällt ist, das das Hauptpooldeck sehr laut ist und wenn man Ruhe haben will wird man das nur am Heckbereich finden. Dort befindet sich ein schöner wenn auch kalter Infinitypool und etwas versteckt oberhalb zwei kleine Whilpools, die oftmals leer sind und auch der kleine Liegebereich drumherum war an Sonnentagen weniger belegt
Le Havre:
leider war die Bewegungsfreiheit in LeHavre durch einen Streik des ÖPNV ein wenig eingeschränkt, aber der selbst organisierte Ausflug nach Honfleur mit Bee LeHavre für 25€ pro Nase hat Spass gemacht, aber war mit regelmäßigen Schauern durchsetzt. Der Bus setzt Gäste entweder am Startort in der Stadt oder am Hafen ab. Während der Hinfahrt bekommt man (in Englisch) einiges an Information zur Stadt und den Hafen leHavre und hat dann ca 3 Std Zeit in Honfleur.
Southampton:
Southampton war hauptsächlich geprägt durch eine Ausstellung auf dem Hafengelände, die das Tor zur Altstadt blockierte und man durch Tor 10 raus musste. Wir hatten im Vorfeld bereit Eintrittskarten für das SeaCity Museum gekauft in dem auch die Ausstellung zur Titanic untergebracht ist. Die Ausstellung dreht sich weniger um das Schiff selbst, sondern schildert eher die Geschichte der Besatzungsmitglieder, von denen die deutliche Mehrzahl ihren letzten Meldeort in Southampton hatte. Lohnt sich aus meiner Sicht, wobei der Rest der Stadt bei tristem Wetter eben auch trist ist. Wir waren dann recht früh wieder an Bord und im Whirlpool im Indoorpoolbereicht.
Negativ: MSC bot einen Shuttle für 10€ an, den es von der Stadt Southampton umsonst gab...deren Bus fährt die zwei Hauptmuseen an, das Tudorhouse und das Titanic Museum
Vigo
In Vigo hatten wir den einzigen von MSC organisierten Ausflug der Reise, da wir wegen der recht kurzen Liegezeit dort sonst keine andere Alternative gesehen hatten nach Santiago zu kommen. wobei wenn ich vorher gewusst hätte in welchem Ausmaß die Kathedrale innen renoviert wird hätte ich mir das ganze ev nochmal überlegt. Das hat sich nicht wirklich gelohnt auch wenn die Altstadt von Santiago sehr schön ist aber das eigentliche Wunschziel war eben die Kathedrale.
Lissabon
Lissabon war neben Santiago einer der Hauptgründe für diese Tour, da ich dort schon immer mal hin wollte, es aber bisher noch nie geschafft hatte.
Lissabon war einfach fantastisch. Es lohnt sich morgens früh aufzustehen, um die Einfahrt durch den Tejo in Gänze zu geniesen, so etwas ist immer wieder der gute Grund für einen eigenen Balkon..
Wir haben eine Tour mit der Straßenbahn gemacht (fährt auf der Linie 28 aber alá HoHo incl AudioGuide mit mehren Stopps für 20€ incl Benutzung anderer Öffis. Läuft unter dem Namen Hills Tramcar tours und ist via yellowbustours.com vorab buchbar). Der von der 28 bekannt Sardineneffekt stellt sich hier nicht ein und man kann prima aus den Fenstern schauen und fotografieren.
Bei einem der Stops sind wir Richtung Castello Sao Jorge gelaufen, da aber dort eine lange Schlange war haben wir uns das erspart und haben nebenan den Torre da Igreja besucht, auf dem zwar nicht viel Platz war, dafür eine umso schönere Aussicht.
Die gesamte Fahrtzeit der Tram Tour ohne aussteigen etwa 2 Std. Dummerweise ging bei einem der Stops bei denen der Fahrer manuell mit einer Stange den Stromabnehmer umlegen muss, dieser kaputt und er konnte die Fahrt nicht fortsetzen. Wir sind dann in eine der 28er gestiegen, und bekam dann den Sardieneneffekt direkt live mit…nicht wirklich entspannend aber eben „Authentisch“
Lissabon braucht aber deutlich mehr Zeit, so dass sich bei mir der Gedanke an eine Tour im nächsten Jahr mit Übernachtung in Lissabon aufdrängt. Alternative wäre eben Flug und dann mit Mietwagen eine Rundtour incl Porto.
Barcelona:
in Barcelona haben wir "nur" die Sagrada familia gemacht und für mich war das ein echtes Highlight mit Wow Effekt... werde ich ganz sicher noch mal machen, spätestens wenn sie fertig ist. Zurück mit einer Fahrradrikscha zum Hafen hat auch einige neue Eindrücke gebracht, so dass wir sicherlich eine unserer nächsten Abfahrt anstelle von Savona mal von Barca planen werden.
Marseille
Da wir beide so oft in Marseille waren, haben wir dort dann für Mitreisende den Stadtführer gemacht und sind kurz nach Freigabe des Schiffs mit einem Taxi zu Notre Dame de la Garde gefahren, tolle Sicht, keiner da (beim letzten mal konnte man nicht treten, vom besuch der Kirche und Krypta ganz zu schweigen). Erst als der erste MSC Bus ankam wurde es laut und von besinnlicher Stimmung nix mehr zu merken. Auch hier wie in Barcelona sind die Kosten der MSC Shuttlebusse viel zu hoch und nur Sinnvoll wenn man sich die Kommunikation in "nicht Deutsch" nicht traut. Taxi für 4 hin und zurück war in Summe etwas mehr als halb so teuer wie ein Shuttle.....
In Genua haben wir uns einen Mietwagen am Flughafen abgeholt und sind Richtung Rom, wo wir in der nähe von Civitavecchia noch zwei Nächte verbracht haben. Ausflug nach Bracciano (absolut sehenswert das Castel ! SpatzAC) wobei da ein heftiger Wind blies,also Windjacke mitnehmen. Anschliessen noch zum Giardino di Tarocchi mit den Nikki de Saint Phalle Modellen.. sehenswert)
Der Rückflug von Rom war dann unaufgeregt, aber leider eine Stunde verspätet...
Zum Schiff:
eigentlich alles was ich schon 2017 im Bericht Ostsee zum Schwesterschiff der Fantasia geschrieben habe hat mich auch bei der Preziose gestört bzw positiv gestimmt.
Schiffen, bei denen ich nirgendwo nach vorne kann (bei MSC wg des Yachtclubs) nehmen mir tatsächlich einiges an „Schiffsfeeling“ und mir gefällt diese dunkle Interieur bei MSC, auch wenn es „vornehmer“ und „wertiger“ aussieht weniger gut als das helle Bling Bling der meisten Costa’s.
Auch auffallend, dass die normale „Beschilderung nicht ausreicht“, wenn man durch Aufsteller die Routen zu dem im Heck liegenden Restaurant zusätzlich ausschildern bzw sogar mit Personal versehen muss.
Wir hatten -leider- wie bei MSC üblich ein "ungewolltes" Upgrade auf einem im Rezess liegende Balkonkabine bekommen (ein Vorgehen, von dem ich mir Wünschen würde, dass MSC dies vom Kunden bestätigen lassen würde und nicht einfach so macht) Letzten Endes war die Kabine ok (trotz Zwischentür, ohne Sicht nach hinten und mit Deck 11 immer noch mit wenig Sonne durch den großen Überhang). Ein Vorteil war sicher die zentrale Lage, die bei etwas unruhiger See wenig Bewegung erzeugte und was sicher positiv ist, von Anlegemanövern nichts zu merken war.
Wir hatten noch das alte 431 Getränkepaket und das hat prima funktioniert. Auf der Kabine lag ein Zettel auf dem alle inkludierten Getränke gelistet waren. Wenn man im Bedienrestaurant das richtige bestellt (also Italienisches Essen) schmeckt auch alles, heißt am Essen hatten wir wenig zu meckern und speziell die Kellern im Golden Lobster waren ausgezeichnet. Allerdings halte ich das „Italienische Essen“ an Bord der Preziosa für weniger „ausgeprägt Italienisch als das an Bord der Costa Schiffe. Auch war auffallend wie viele US Amerikaner und Engländer an Bord waren (ebenso eine grosse Anzahl an Russischen Gästen). Italiener waren sicher immer noch in der Mehrzahl wie auch viele Deutsche, aber man merkt schon, dass MSC in den USA deutlich aktiver lokal vermarktet.
Auffallend auch deshalb, weil man normalerweise den „Südeuropäern“ nachsagt, sie wären laut. Unangenehm sind mir an Bord tatsächlich eher die Amerikaner vorgekommen, wohl weil ich sie besser verstehe, aber ich habe weder im Restaurant noch in den Bars Italiener wirklich „störend“ wahrgenommen (gut, mich stören sie auch sonst nicht)
Bilder sind in meinem Google Album zu finden
https://photos.app.goo.gl/aayotgnTkgjw2Rhj9
Viel Spass, Zarewitsch