Reisebericht: Ostsee 03.06-10.06 MSC Fantasia

  • MSC Fantasia 03.06-10.06 Ostsee
    Route: Kiel, Kopenhagen, Stockholm, Tallinn, St.Petersburg, Kiel

    Anreise:

    wir hatten uns für ein über MSC gebuchtes Bahnticket entschieden, was für ein flexibel einsetzbares Ticket ohne Zugbindung von uns präferiert wurde. Letztes Mal mit Zugbindung und Sparpreis haben wir knapp 2 Stunden in Hamburg gesessen. Ich hatte einige Wochen im Voraus dann die Sitzplätze reserviert und festgestellt, dass an dem Pfingstwochenende viele Züge nach Norden schon ziemlich voll waren. Die Wahl fiel auf eine ICE Verbindung über Hannover.


    Wir waren um 6 uhr zuhause los und damit früh genug am Bahnsteig und hätten sogar noch den vorherigen Zug Richtung Berlin bekommen können, hätte wäre könnte…haben wir aber nicht.
    Am Gleis dann die freudige Überraschung, der Zug hat heute und nur heute eine geänderter Abfahrtzeit…und zwar so viel später, dass der Anschluss in Hannover mit Sicherheit verpasst wird, was auch so eingetroffen ist.
    Volle Züge heißt wenige Plätze, heißt ein 100% garantierter Stehplatz .. geht für 1:10 Fahrtzeit. Mit dem RE70 nach Kiel dann mit Sitzplatz, aber es gab genug „Steher“, die auch auf ein Schiff wollten. Die MeinSchiff 6 lag auch in Kiel und wartete auf Fahrgäste….
    Die MSC Fantasia lag am Ostseekai, zu dem man entweder den Bus nehmen kann (ist umsonst, nur das Gepäck zahlt 5€ pro Koffer) oder man nimmt ein bequemes, sofort verfügbares Taxi, dass mit grosszügigem Trinkgeld etwa 2€ weniger gekostet hat. Merke: nicht alles was kostenfrei ist, ist auch umsonst…(oder so): Bei einem weiter entfernten Liegeplatz mag die Rechnung anders ausgehen.
    Alles in Allem waren wir gegen 14:00 am Schiff


    Das Schiff:

    erster Eindruck.. ein ziemlicher Pott, die auch am Ostseekai festgemachte MS6 zieht richtig zierlich dagegen aus und auch die Costa Diadema, mit der wir im Januar unterwegs waren, ist deutlich eleganter obwohl ähnlich in der Passagierzahl.
    Das Einchecken ging mal wieder sehr flott ohne lästiges Warten und ohne langes Anstehen, dann Spießrutenlaufen durch die diversen Verkaufsangebote, ein Eindruck der im Laufe Kreuzfahrt nicht nur bei uns einen etwas negativen Beigeschmack bekommen hat.
    Gediegener Chic, viel Glas und viel dunkles Holz bzw Holz-Dekor, sofort ins Auge fallend, eine eigene Schriftart, die sehr elegant daher kommt. Aber Eleganz und Funktionalität sind leider nicht immer so zusammenpassend, sprich: die Orientierung fällt einem auf diesem Schiff deutlich schwerer als auf allen anderen auf denen wir waren, was zum einen durch die sehr schwer entzifferbare Beschriftung, die wenig kontrastreiche Darstellung und die verwinkelte Aufteilung. Wir haben selten so lange gebraucht uns auf einem Schiff zurecht zu finden. Auch dieses Thema hat uns die ganze Fahrt begleitet….


    Kopenhagen:

    leider war das Wetter hier ziemlich bescheiden und das hat den ersten optischen Eindruck deutlich getrübt. Auch war wg Sonntag wenig bis eher Garnichts los. Wir sind die Tour mit dem Hop-on Hop-off gefahren, die hier (wie auch in Stockholm) die im Industriehafen liegenden Schiffe anfahren und die Passagiere dort schon abholen. Das ist sicher eine gute Alternative um sich hier fort zu bewegen. Ansonsten eher mau und bei schönen Wetter oder in der Woche sicher ein Alternative.


    Stockholm:

    um 3:50 sind wir in die Schären eingefahren und um 4 war ich wach, bei Sonnenaufgang halt. Nach einem Blick aus dem Fenster, angezogen, Kamera geschnappt und auf den Balkon und gegen 7 dann zum Frühstück. Der Anblick war ähnlich atemberaubend wie das erste Mal in einen Norwegischen Fjord einfahren, nur noch viel mehr zu sehen.
    In Stockholm haben wir sehr früh das Schiff verlassen, um vor allen Gruppen per Taxi am Wasa Museum zu sein. Bei insgesamt 4 Schiffen in Stockholm kann es da schon eng werden, denn ins Museum dürfen maximal 1500 Gäste gleichzeitig herein.
    Ich war das erste Mal 1993 In Stockholm und hatte es damals (und auch danach) nicht geschafft mir die Vasa anzusehen… lohnt sich. Es ist eine tolle Museum aus Massivem Beton, dass ein fragiles Schiff beherbergt, von dem man nicht genau weiß wie lange die Konservierung halten wird.
    Ein Spaziergang über Djurgarden nach Gamla Stan hin zum Schloss zeigte eine Überraschung… Schweden hatte tag der Offenen Tür bei Königs und man konnte wie jeder an dem Tag in den Innenhof und ins Schloss…
    Leider wird auch in Stockholm wie auch in Kopenhagen ziemlich viel gebaut (was sich so als Thema durch die ganze Tour durchzog…)


    Tallinn:

    Im Gegensatz zu Stockholm ist die Einfahrt nach Tallinn völlig unspektakulär, dafür bietet die Stadt einiges. Sie ist kompakt und übersichtlich und alles Wichtige ist zu Fuß erreichbar. Wenn 3 große Pötte anlegen merkt man auch wie kompakt alles ist
    Aussicht vom Schlossberg auf die Altstadt gigantisch (schönes Wetter voraus gesetzt) und ein Bummel durch die Stadt bietet viele Eindrücke. Preise sind sehr zivil.
    Sehr spannend war die Weiterfahrt nach Russland und die Tatsache, dass es bereits Anfang Juni nicht mehr wirklich Dunkel wird.



    St. Petersburg:

    Hier haben wir zwei Ausflüge von je 4 std gebucht und uns dann erstmal ans Warten gemacht. Da bereits vor uns drei Schiffe im Hafen waren (und nach uns noch 2 weiter einliefen) war es ziemlich voll und nur eines der beiden Terminals offen, was zu langen Schlangen und Wartezeiten geführt hat. Der ursprünglich Start 8:45 ist dann 10:15 geworden mit entsprechenden Konsequenzen.


    Die von MSC angebotene Tour durch die Metrostationen war optisch Klasse und die Fahrt 60m tief in den Tunnelschacht beeindruckend.
    Nachmittags gab es dann noch eine Neva Bootstour und die Peter&Paul Festung. Alles in Allem viel zu wenig Zeit. Eigentlich muss man mindestens die Tour mit zwei Tagen Aufenthalt machen oder eben privat länger bleiben.
    Da der Verkehr am Nachmittag ziemlich heftig ist, geht zusätzlich noch mal viel Zeit für den Transfer drauf, so dass ich die Idee mit den zwei Ausflügen was die Organisation angeht nicht wirklich optimal finde (aber selber schuld, war meine Entscheidung)
    Auf die Idee eine Tour durch die Ermitage in 2Std zu machen käme ich nicht. Ansonsten hat das schon Lust auf Mehr gemacht.


    Rückreise:

    um 11 vom Schiff, mit Taxi zum Bahnhof und noch einen früheren Zug bekommen und dann in Hamburg in eine rappelsvollen IC. 4 Stunden dann im Speisewagen …geht auch.


    So gerne ich Zug fahre würde ich das nächste Mal sicher mehr darauf achten wann ich fahre und wenn dann gffls Reservierungen in zwei Aufeinanderfolgenden Zügen machen, um sicher einen Sitz

    platz zu haben. Der stress in vollen Zügen ist weder auf der Hin- noch auf der Rückfahrt wirklich eine guter Einstieg oder guter Abschluss eines Urlaubs.

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    Einmal editiert, zuletzt von Zarewitsch ()

  • und hier noch ein paar Bilder

  • teil 2

  • Noch ein paar Worte der „Kritik“ (und durchaus auch der Selbstkritik)


    Kabine:

    wir hatten eine Balkonkabine auf Deck 12, die zwar direkt an den Aufzügen lag, aber alles in allem sehr ruhig war, Die Standard Kabine bei MSC schein etwas kleiner als die bei Costa zu sein, was man so nicht unbedingt merkt, aber im Detail ist das schon bei den Ablageflächen spürbar. Allerdings nichts was aus meiner Sicht den Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben sollte, speziell wenn man sich wenig in der Kabine aufhält. Wir wussten, dass die Kabine etwas zurückgesetzt ist und oben ein Überstand vom Deck 14 liegt, der optische Eindruck beim Rausschauen vom Balkon war aber eher der eines Wohnblocks (meine Frau sagte was von Knast…). Wenn nochmal Balkon auf einem MSC Schiff, dann im Bug oder Heckbereich der bündig mit der Schiffswand abschließt. Was auch auffällt ist, die Tatsache, dass man auf diesem Schiffstyp gar nicht an den Bug kommt (wusste ich vorher), keine Aussicht nach vorne möglich, es sei denn man bucht YachtClub. Man merkt dem Schiff an wieviel Platz ein solcher exklusiver Bereich vom „allgemeinzugänglichen“ Oberdeck wegnimmt. Mir war aber nicht klar wie viel mir das ausmacht….hinterher ist man schlauer. Dazu noch der sehr schöne aber grosse Wasserbereich (toll wenn man Kinder hat, haben wir zwar aber unsere sind 20+) und schon hat man, wenn das Schiff voll ist, ein heftiges Gedränge. Wo wir auf den Costa Schiffen immer irgendwo ein ruhiges Plätzchen gefunden haben, hier nicht.


    Essen:

    war ok, nix wirklich zu meckern, soweit schmackhaft,wenn man mal von dem Salat absieht, bei dem sich MSC scheinbar standhaft weigert irgendwelche Form der Säure als Essig oder Zitronensaft zum Öl dazuzugeben. Die Salatblätter machen hier einen Freischwimmer im Öl. Man nimmt sich, wenn man zum Essen Salat bestellen will besser Dressing vom Buffet mit runter ;)
    Frühstücksbüffet war ordentlich nur eben picke packe voll, wenn man zu den „Stosszeiten“ kommt. Der Begriff „Stosszeiten“ ist dann auch wörtlich zu nehmen.



    Sonstiges:

    Der Barservice war ok schnell genug (ich kannte das von der Armonia anders… schlechter und auch ein Freund von uns hatte auf der Poesia letzten Monat von durchaus Schneckentempo berichtet). Speziell wenn man mit eine AI packet unterwegs ist, ist dieses dusselige Hantieren mit den Bons nicht so der Knüller und hält auf.



    Unterhaltung:

    die Shows im Theater waren eher mau, speziell wenn man den Aufwand sieht den Costa mit dem Bühnenbild treibt. Hier standen nur die Showtreppe auf der Bühne herum und die Tänzer mussten irgendwie Drumherum kommen. Die Sänger allerdings waren gut. So selten wie hier waren wir bisher noch auf keinem Schiff in den Shows. Es gab einige Bars mit Musik, teils ok, teils so so, wenig Platz für tanz und sonstige Aktivitäten, alles enger als auf der Diadema.



    Ein kleiner aber auffälliger unterschied z.B. ist die Heckbar über dem Restaurant. Im Gegensatz zu den Costaschiffen, wo alles offen mit grosser Glasfront ist und man direkt sehen kann was ab geht und wie die Stimmung ist, ist die einzige wirklich grosse Bar bei der Fantasia (und ich vermute mal bei den anderen Schiffen dieser Klasse auch) durch die Aufzüge
    verdeckt… man muss also schon bewusst reingehen.



    Kurz:

    das ist nicht unser Schiff und ich hätte mir die Tour auf der Diadema oder Mediterranea gewünscht. Selbst auf die olle Armonia empfand ich als „stimmiger“



    Was uns so richtig angenervt hat (zum Schluss) war der Verkaufsdruck für alles Mögliche, Wein hier, Spezialitäten Restaurant dort, Spezial Menü zum zuzahlen(darf man alles anbieten, keine Frage, aber muss das so aggresiv sein 8| …)


    Ich hab auf den Moment gewartet wo mir an Deck beim Entspannen eine Rheumadecke angeboten wird 8) .

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  • Zwei, drei Dinge hab ich noch vergessen ;) (das alter vielleicht ?)


    Zum einen der Service (Kabine/Tisch) des MSC Personals, den man durchaus positiv bewerten darf, freundlich und höflich und fast immer gut gelaunt aber auch hier sollte man selber immer einen entsprechenden Ton anschlagen, dann bekommt man auch eine entsprechende Resonanz.


    Die kellner waren sehr flott, flasche Wasser auf dem Tisch, die Flasche Weisswein im Kühler neben dem Tisch (bei AI Paket), Butter ohne gross nachzufragen nach dem ersten Mal fragen dann jeden Abend, in dem Büffet bereich war immer einer da, der schnell die Teller nach dem aufstehen weggeräumt hat, ganz selten mal Geschirrberge gesehen


    Die in-door Jacuzzis auf der Fantasia sind richtig gut und wurden von uns auch bei kühlerem Wetter ausgiebig genutzt


    Etwas, was je nach Ausrichtung positiv oder negativ gesehen werden kann ist das Thema Rauchen... leider bei uns als Nichtraucher eher negativ, denn zum einen geht von dem wenigen Platz auf dem oberdeck eine seite für "Raucher drauf", zum anderen hält der Sich nicht an Schilder, ganz übel war das im Casinobereich (den wir nicht nutzen), der leider einen freien "Kamin" auf das darüber liegende Deck hat und uns leider die sehr schöne bar darüber auch gleich mit verleidet hat... kalter Rauch riecht sowas von übel.


    Empfindliche Nasen meiden diesen Bereich daher grosszügig.


    Gruss, Zarewitsch


    P.S. die nächste Reise wird wohl nächstes jahr selbe Zeit zum Nordkap gehen wobei wir noch nicht sicher sind mit wem. AUch wenn die MEraviglia ein neues Schiff ist und ich sie durchaus interessant finde hat uns die Grösse der Fantasia schon etwas erschreckt, so dass wir uns eher der Costa Pacifica zuneigen.

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